Fasten und Heilfastenanleitung für die Fastentage

Wenn Sie alle Vorbereitungen getroffen haben (s. Fastenvorbereitung), kann es jetzt mit dem Fastenprogramm gemäß Heilfastenanleitung, d.h. den eigentlichen Fastentagen losgehen: Sie beginnen mit einem Entlastungstag.

Entlastungstag

Sie können beim Heilfasten mit einem Obst- oder Reistag beginnen. Sie können aber auch – je nach Vorliebe – morgens Müsli essen, mittags Rohkost, Kartoffeln, Gemüse und abends Joghurt und Knäckebrot. Das Wichtige bei einem Entlastungstag ist, dass Sie jeweils nur so viel essen, bis Sie gerade satt sind. Wenn Sie langsam essen, nehmen Sie das Sättigungsgefühl, welches erst nach einer halben Stunde sein Maximum erreicht, besser wahr. Am besten wird die letzte Mahlzeit vor 18.00 Uhr eingenommen. Trinken Sie viel dazu und versuchen Sie sich mental auf die Fastenwoche vorzubereiten; kommen Sie zur Ruhe. Als Tagesabschluss sorgt z.B. ein Bad mit beruhigenden ätherischen Ölen (Lavendel, Rose, …) für einen erholsamen Schlaf.

Tag 1 Heilfasten nach Heilfastenanleitung

Die Fastenwoche wird mit einer gründlichen Darmreinigung eingeläutet. Dadurch werden die Körperfunktionen von „Aufnahme“ auf „Ausscheidung“ umgestellt. So verschwindet übrigens auch das Hungergefühl.

1. Möglichkeit: Der Einlauf

Die erste Möglichkeit ist die Benutzung eines Reiseirregators (Einlauf), den Sie in der Apotheke kaufen können. Man befüllt ihn mit 500 ml lauwarmen Wasser und lässt das Wasser im Liegen in den Darm einlaufen. Damit dies problemlos vonstatten geht, muss der Behälter etwas höher angebracht sein, damit ein Gefälle entsteht. Dazu kann der Behälter z.B. an die Badezimmertürklinke gehängt werden; man selbst kann dann z.B. auch knien und sich vorne mit den Händen abstützen.

Es sollte versucht werden, die Flüssigkeit 10 Minuten im Darmtrakt zu belassen, bevor man zu Toilette geht, damit die Ausscheidung gründlicher ist. Diese Methode kann auch während der Heilfastentage nach Bedarf mehrmals wiederholt werden, denn selbst nach zweiwöchigen Fastenkuren können sich immer noch alte Schlacken und Ablagerungen lösen! Man braucht dabei keine Angst zu haben, seine Darmflora aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das Fasten sorgt für einen Frühjahrsputz im Körper – und für einen gereinigten und gesunden Körper ist der Wiederaufbau seiner natürlichen Funktionen ein Kinderspiel. Vorraussetzung hierfür ist allerdings ein gemäßigter Start nach dem Fasten (Aufbautage, s. u.). Personen, die an Magen-Darmbeschwerden leiden, ist Brottrunk (Reformhaus) als eines der Fastengetränke zu empfehlen. Dieser unterstützt mit seinen Bakterienkulturen die Erhaltung einer gesunden Darmflora.

2. Möglichkeit: Das Abführen

Eine andere Möglichkeit gemäß Heilfastenanleitung ist die Einnahme von Glaubersalz oder F.X.-Passagesalz. Diese Salze wirken abführend, da Sie im Darm Wasser binden (rein physikalische Wirkung.) Lösen Sie das entsprechende Salz in ca. einem halben Liter lauwarmen Wasser auf und trinken die Lösung so zügig als möglich. Die benötigte Menge variiert dabei (s. Packungsbeilage). Jetzt ist es wichtig, in den nächsten Stunden viel zu trinken, da der Körper viel Flüssigkeit benötigt um eine gute Ausscheidung zu gewährleisten und um Flüssigkeitsdefizite gar nicht erst entstehen zu lassen.

Wem beide Salze nicht schmecken, der kann einmal folgende Variation ausprobieren: Man löst das Bittersalz bereits am Vorabend in einem ¼ Liter Glas mit etwas Wasser auf. Morgens füllen Sie dann das Glas mit heißem Wasser auf und geben noch ein paar Tropfen Zitronensaft hinzu. Zur Entsäuerung können Sie noch einen Teelöffel Basenpulver zufügen, was den Geschmack zusätzlich noch verändert. Das Basenpulver gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen.

Wer Tabletten einnehmen muss, sollte damit mindestens 3 Stunden bis nach Trinken der Salzlösung abwarten, damit die Aufnahme der Wirkstoffe gewährleistet wird.

Durch die Umstellung kann es heute zu Müdigkeits- und Fröstelgefühlen kommen. Nehmen Sie sich nach Möglichkeit nichts vor und machen Sie es sich auf der Couch mit einer Decke und einem Buch oder schöner Musik gemütlich. Immer wenn Sie sich während des Fastens einmal schwach fühlen sollten, können Sie einen halben Löffel Honig „lutschen“. Es können auch leichte Kopfschmerzen während des Fastens entstehen, welche aber nur durch die Entgiftung des Körpers hervorgerufen werden – mit diesem Gedanken sind sie auf jeden Fall leichter zu ertragen! Dann hilft z.B. ein Glas Buttermilch ganz gut oder Sie unterstützen Ihren Körper mit Schüßler Salzen aus der Apotheke, wie es z.B. beim „Basenfasten“ gemacht wird.

Tag 2 Heilfasten

Heute setzt die Selbstreinigung des Körpers vor allem über die Haut ein.

Es kann daher eventuell zu Mund- oder Körpergeruch kommen. Es empfiehlt sich zweimal täglich zu duschen und den Mund nach Bedarf mit Zitronenwasser zu spülen. Nach der Klosterheilkunde eignet sich ein kleines Glas mit lauwarmem Wasser und etwas Öl (z.B. Olivenöl) hervorragend zur Entgiftung der Mundhöhle. Beim Gurgeln mit dieser Lösung gehen die meist fettlöslichen Giftstoffe aus dem Mund in das Öl über und können dann einfach ausgespuckt werden. Diese Anwendung ist besonders nach dem Aufstehen zu empfehlen.

Eventuell können Sie vormittags nochmals mit einer der oben genannten Salzlösungen abführen um letzte Hungergefühle zu vertreiben.

Heute können Sie sich gerne etwas mehr körperlich betätigen, z.B. mit einem Spaziergang oder einer kleinen Radtour. 

Tag 3 Heilfasten

Die innere Reinigung läuft nun auf Hochtouren, daher fühlen Sie sich heute sicher viel belastbarer.

Nehmen Sie morgens noch einmal Ihre Salzlösung zu sich um Ihre Verdauung anzukurbeln. Tun Sie wozu Sie Lust haben, Ihr Körper sagt Ihnen, wie viel Sie sich zumuten können.

Eventuell werden Sie auch schon merken, dass Sie weniger Schlaf als sonst brauchen; ein angenehmer Nebeneffekt, da der Körper nicht mehr soviel Energie für die Verdauung aufwenden muss.

Tag 4 Heilfastenanleitung 

Sollten Sie mit Hungergefühlen zu kämpfen haben, hilft ein Glas Buttermilch in kleinen Schlucken (auch bei Kopfschmerzen können Sie zu diesem Mittel greifen).

Eventuell haben Sie auch einmal mit Stimmungsschwankungen zu kämpfen. Verdrängen Sie diese nicht, sondern nutzen Sie die Zeit und Ihren „klaren“ Kopf um sich mit sich selbst auseinander zu setzen.

Lesen Sie eventuell ein Buch zum Thema „Focusing“ – der Weg Kopf und Herz zusammenzubringen. Hier geht es um die Möglichkeit, undurchsichtige und schwierige Situationen in seinem Leben durch die eigene Körperwahrnehmung aufzulösen. Während des Fastens sind Sie sich selbst besonders nah und es bietet sich somit eine gute Möglichkeit in dieses Thema einzusteigen.

Tag 5 Heilfastenanleitung

Sie haben es fast geschafft, die Fastenzeit neigt sich dem Ende zu.

Kaufen Sie heute Lebensmittel für die nächsten beiden Tage ein und erfahren Sie, wie distanziert Sie dem Essen gegenüber bleiben können.

Nutzen Sie diesen Zustand um in Zukunft mehr auf eine gesunde Ernährung zu achten und eventuell Unnötiges aus Ihrem Speiseplan zu streichen. Eine Fastenzeit zeigt einem immer sehr deutlich, wie wenig der Körper eigentlich braucht um gesund und vital zu bleiben – in Sachen Ernährung ist weniger leider doch einfach mehr.

Genießen Sie den letzten Tag, an dem Sie den Rhythmus bestimmen und nicht die Küche!

Tag 6 Heilfasten

Sie fühlen sich blendend und könnten Bäume ausreißen. Kleine gesundheitliche Störungen sind wahrscheinlich verschwunden. (Um chronische Krankheiten wie z.B. Gicht zu lindern, müsste das Fasten auf 2-4 Wochen ausgedehnt werden und unter ärztlicher Betreuung stattfinden, doch selbst nach nur einer Woche Fasten sind viele Blutwerte schon im nicht mehr kritischen Bereich.)

Genießen Sie noch einmal das Gefühl, sich ohne Essen gut zu fühlen und freuen Sie sich auf das Fastenbrechen am Abend – mit einem Apfel.

Suchen Sie sich hierfür einen besonders ansprechenden Apfel aus und entscheiden Sie selbst, ob Sie ihn geschält, ungeschält, am Stück oder in Scheiben essen wollen. Sie werden staunen, wie satt so ein Apfel machen kann!

Aufbautage nach dem Fasten

Da Ihr Körper in den letzten sechs Tagen kaum Verdauungssäfte gebildet hat, müssen Sie die Umstellung nach dem Fasten langsam vornehmen. Es wird mit leichter Kost begonnen, denn eine abrupte Aufnahme von Normalkost kann zu Verdauungsstörungen führen.

Trinken Sie weiterhin viel Flüssigkeit gemäß der Heilfastenanleitung, mindestens 2 Liter pro Tag, damit alles gut gespült wird. Beginnen Sie am Besten mit leichten Lebensmitteln wie Knäckebrot, Obst (Bananen sind sehr gute Energiespender), Gemüsesuppen, Quark und Joghurt. Nehmen Sie auch den Gewichtsanstieg in Kauf, denn sobald der Körper wieder Nahrung zu sich nimmt ist dies normal; allein der Darm- und Mageninhalt machen nach ein bis zwei Tagen ca. 1,5 bis 2 kg aus. Das restliche verlorene Gewicht bleibt Ihnen sicherlich noch einige Zeit erhalten, da Sie nun eine andere Einstellung zum Essen gewonnen haben.